ALK kritisiert Abholzungen in Parks

Als üblen Schlag gegen das Stadtbild hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) die Abholzungen in zwei Parks der Stadt bewertet. Diese hätten zurecht den Zorn vieler Bürger erregt. Dabei handelt es sich um die weitgehende Fällung des Eibenwäldchens am neuen Rathaus sowie um die Rodung der für die Bänke in der Konrad-Adenauer-Anlage als Windschutz dienenden Eibenhecken. „Wenn es aber darum geht,“ so der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus, „für diese (Un-)Taten die Verantwortung zu übernehmen, so wird von den politisch Verantwortlichen verschleiert und falsch informiert.“

Ohne vernüftigen Grund wurden die Eibenhecken in der Konrad-Adenauer-Anlage gerodet. Zur Verantwortung hierfür wird verschleiert und falsch informiert.

So habe im Stadtparlament Bürgermeister Fricke auf eine Anfrage nach dem Grund für die Rodung der Eibenhecken geantwortet, dass diese Maßnahme der Drogenprävention diene. Die Aktion sei auf eine Anregung in einer nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Kultur-, Jugend und Sozialangelegenheiten zur Suchtproblematik vom 11.9.2002 zurückzuführen, so der Bürgermeister weiter. Die Vorsitzende dieses Ausschusses, Frau Metz, erklärte später gegenüber der Presse, sie könne sich genau daran erinnern, wie ein Vertreter der Polizei geraten habe, diese Hecken zumindest auf Sichthöhe zu kappen.

Nach Ansicht des ALK-Stadtverordneten Colloseus können diese Aussagen nicht als Entschuldigung dienen. Im Protokoll der diesbezüglichen Ausschusssitzung steht eindeutig: „Es wurde kein Beschluss gefasst“. Es ist in dem Protokoll lediglich wörtlich vermerkt, dass der Aspekt „Hecken der Parkanlagen und am Parkplatz auf Sichthöhe kürzen“ behandelt wurde. Daraus könne man mit Sicherheit, so Colloseus, keinen Freibrief für die radikalen Abholzungen ableiten.

Nach den Erinnerungen der ALK-Vertreter im Ausschuss und einem schriftlichen Gedächtnisprotokoll, das Colloseus kurz nach der Sitzung anfertigte, war es nicht die Polizei, sondern die Ausschussvorsitzende Metz selbst, die propagierte, Büsche in der Adenauer-Anlage zu entfernen. Indirekt kritisierte die CDU-Politikerin später Fricke mit der Aussage, es sei bei der Sitzung lediglich empfohlen worden, die Hecken auf Sichthöhe zu schneiden, so dass man die Köpfe der Sitzenden sehen könne. Von einer vollständigen Beseitigung, so Metz in der Presse wörtlich, sei keine Rede gewesen.

Weiter kritisierte Colloseus den Umgang Frickes mit Fakten. So habe dieser am 20. März vor dem Stadtparlament erklärt, die Eibenhecken „seien nicht ganz entfernt, sondern nur teilweise zurückgeschnitten“ worden. Wer die abgesägten Stämme an den Bänken im Park aber betrachte, könne sich über eine solche Fehlinformation nur wundern, sagte der ALK-Stadtverordnete.

12 Bäume wurden am Rathaus gefällt, um Ersatz für Parkplätze zu schaffen, weil angeblich in Falkenstein kein Platz für den Le Mêler Brunnen sei.

Zu der Fällung von Eiben und anderen Bäumen im Park zwischen Rathaus, Spielplatz und Schloss hatte der Bürgermeister vor dem Stadtparlament zunächst erklärt, es seien „zwischen vier und fünf Bäume gefällt worden“. Von dem Wahrheitsgehalt dieser Behauptung, so Colloseus, könne sich jeder Bürger vor Ort ein eigenes Bild machen. Nach seiner Zählung seien dort nicht fünf, sondern insgesamt 12 Bäume, davon allein 7 Eiben, gefällt worden. Mit diesen Tatsachen konfrontiert musste Bürgermeister Fricke dann vor der Stadtverordnetenversammlung zugeben, dass die Zahl von vier bis fünf Bäumen nicht korrekt gewesen sei. Er habe aus dem Fenster seines Büros gesehen und nur grob geschätzt.

In diese Reihe von Desinformationen passen nach Ansicht von Colloseus auch die Auskünfte über den Standort für den Brunnen aus der Falkensteiner Partnerstadt Le Mêle. Hierzu wurde inzwischen bekannt, dass von Ortsbeirat und Stadtverwaltung für den Brunnen ein Platz vor dem Falkensteiner Bürgerhaus als geeigneter Standort eingestuft wurde. Vertreter des Magistrats hatten aber in Sitzungen von Stadtparlament und Ausschüssen stets betont, es gebe in Falkenstein keinen geeigneten Standort. Die daraus abgeleitete Absicht, den Brunnen vor dem Königsteiner Rathaus aufzustellen, war dann indirekt der Grund für die Fällung des Eibenwäldchens. Dort sollen Parkplätze entstehen, die durch den Brunnen vernichtet würden.

Noch größere Zerstörungen des Königsteiner Stadtbildes befürchtet der ALK-Stadtverordnete, falls es bei dem Beschluss der Mehrheit des Stadtparlaments bleibt, im Burghain hinter dem Schloss 40 Parkplätze anzulegen. (12.5.2003)

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