Naturschutzgebiet wird ausgewiesen
ALK: Huke macht Salto rückwärts


Zu der ALK-Pressemitteilung "Alle Naturschutzgebiete werden ausgewiesen" vom 16.4.2000, gab Bürgermeister Huke laut dem TZ-Artikel am 18.4.2000 "Huke (CDU) zur ALK: Zu früh gefreut" eine äußerst widersprüchliche Stellungnahme ab. Nachfolgend die ALK-Erwiderung:

Als beachtlichen Salto rückwärts von Bürgermeister Huke hat die unabhängige Wählergemeinschaft ALK dessen Stellungnahme zum neuen Naturschutzgebiet "Untere Ödung" bezeichnet. Die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter erklärte, es sei bemerkenswert, wie Huke eine eigene Niederlage als Erfolg umzudeuten versuche. In der von ihm unterschriebenen Magistratsvorlage hatte aber klipp und klar gestanden: "Die Fläche "Untere Ödung" westlich der B8 ist herauszunehmen." Gegen die Stimmen der ALK war ihm das Stadtparlament hierbei gefolgt. Der Regierungspräsident hatte dann aber gegen das Votum der Stadt Königstein dennoch das Gebiet als Fläche im Rahmen der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zur Erhaltung natürlicher Lebensräume beibehalten.

Nachdem nun der Regierungspräsident mit seiner Entscheidung die ALK in ihrer Position bestätigt hat, tut Herr Huke so, als habe er nie etwas anderes gewollt, um angeblich im weiteren Verfahren für eine neue B8 eventuelle "Fehler im Abwägungsprozess" zu vermeiden, so Schlachter. Warum aber habe Huke dann dem Stadtparlament das Gegenteil seiner Auffassung als Beschluss vorgeschlagen? Entweder umdribbelt Herr Huke sich jetzt taktisch selbst, oder er wusste bei seiner Presseerklärung am 17. April nicht mehr, was er am 21. Dezember unterschrieben hatte, oder es handelt sich jetzt um eine Irreführung der Öffentlichkeit.

Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass sich die ALK im Gegensatz zu Hukes Behauptung nicht "zu früh gefreut" hat. Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat sich lediglich zu Recht darüber gefreut, dass ihre im Stadtparlament unterlegene Position vom Regierungspräsidenten bestätigt wurde. Wenn nun Bürgermeister Huke nachträglich aus taktischen Gründen umgeschwenkt ist, so ist dies für die ALK eher ein doppelter Grund zur Freude.

Die ALK wies einschränkend darauf hin, dass innerhalb der Wählergemeinschaft niemand die Illusion habe, das kleine Fleckchen Naturschutzgebiet "Untere Ödung" könne eine neue Bundesstraße B8 verhindern. Das Natur-Argument sei bei der Straßenplanung nur ein Aspekt unter vielen, schließlich würde eine neue B8 fast komplett durch den Naturpark Hochtaunus gebaut. Falls die seit vierzig Jahren geplante B8 auch in den kommenden vierzig Jahren nicht gebaut werde, so werde dies eher durch die leeren Kassen der öffentlichen Hand und durch die Erkenntnis bewirkt, dass es in Deutschland viele andere dringlichere Straßenprojekte gibt. Vielleicht setze sich aber auch einmal die Erkenntnis durch, dass eine Stadt wie Königstein ihre Attraktivität auch intakten Wäldern in der Umgebung und den zu Fuß zu erreichenden Naherholungsgebieten (wie beispielsweise Braubachtal, Rombachtal, Steinkopf, am Naturfreundehaus) verdankt. (25.4.2000)

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