Fußgängerzone: ALK-Anträge abgelehnt
Keine Bürgerversammlung


Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat die Beschlüsse des Stadtparlaments zur Umgestaltung der Fußgängerzone bedauert. Insbesondere kritisierte die unabhängige Wählergemeinschaft das Festhalten an dem rund 24 Quadratmeter großen Glasdach im Zentrum der Fußgängerzone.

Der ALK-Antrag, der den eindeutigen Verzicht auf das Glasdach forderte, erhielt nur neun Ja-Stimmen bei 13 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen. Ebenfalls abgelehnt wurde der ALK-Wunsch, die Fußgängerzone stärker zu begrünen, als dies im Konzept des Magistrats vorgesehen ist. Stattdessen wurde der Magistrat auf Antrag der CDU lediglich beauftragt, eine anschauliche Planung für das Glasdach und die Gestaltungselemente wie Litfaßsäule und Informationsstelle vorzulegen. Da aber gleichzeitig die Stadtverordnetenversammlung das Konzept des Magistrats in der vorgelegten Form mit 20 gegen 5 Stimmen beschloss, hat jetzt nach Ansicht der ALK die Verwaltung einen relativen Freibrief, ihre gestalterischen Vorstellungen in die Tat umzusetzen.

Für den ALK-Antrag, eine Bürgerversammlung zu diesem Thema einzuberufen, damit alle mitreden dürfen, wenn es um dieses Kernstück Königsteins geht, stimmten lediglich 5 Stadtverordnete. Dabei geht es doch hierbei um die Interessen und Wünsche aller Königsteiner und nicht nur um die von Anwohnern, Anliegern und Geschäftsleuten. Zudem werden auch die Kosten der Umgestaltung von allen Steuerzahlern getragen. Hierzu erklärte der ALK-Stadtverordneten Berthold Malter, dass seit den Bürgerversammlungen zur Innenstadtgestaltung die CDU/SPD-Mehrheit solche Veranstaltungen jetzt offensichtlich meide wie der Teufel das Weihwasser.

Baubeginn in der Fußgängerzone
Aber nicht allein Glasdach, Pflasterung und Möblierung seien wichtig, auch der Gestaltung der Schaufenster, Auslagen, Warenständer und Hausfassaden komme eine erhebliche Bedeutung zu. Bevor die Stadt Königstein so viel Geld für die Neugestaltung der Fußgängerzone in die Hand nehme, wäre es nach Ansicht der ALK geraten, sich zuvor mit Anliegern und Geschäftsleuten auf einige gestalterische Verbesserungen des derzeitigen Zustands zu verständigen.

Zusammenfassend erklärte die ALK, zweitstärkste Fraktion im Königsteiner Stadtparlament, das Ziel, die Fußgängerzone ansprechender zu gestalten, sei unbestritten. Die Frage sei lediglich, ob die Umgestaltung so wie vorgelegt sein müsse. Nachdem man all die Jahre mit dieser Fußgängerzone gelebt hat, hätte man sich auch noch die Zeit nehmen können, die neue Gestaltung mit allen interessierten Bürgern zu diskutieren. So sei jetzt unter Zeitdruck eine nicht ausgereifte Planung und ein wenig überzeugendes Roh-Konzept verabschiedet worden. Der einzige Trost ist der, dass egal wie die neue Fußgängerzone einmal wird - schlimmer als vorher kann es kaum werden. Und das ist auch der Vorteil für diejenigen, die das Projekt Fußgängerzone jetzt durchziehen. (10.4.2000)

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