ALK für vorurteilsfreie Prüfung der HdB-Pläne

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat sich dafür ausgesprochen, die vorgelegten Pläne für eine Sanierung des Hauses der Begegnung vorurteilsfrei zu prüfen. Die Planungen für eine ordentliche, aber keinesfalls luxuriöse Sanierung stoßen bei der unabhängigen Wählergemeinschaft auf große Sympathie, erklärte die Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter.

Das Haus der Begegnung ist ein wichtiger und traditionsreicher Versammlungsort für die Königsteiner

Königsteiner Organisationen benötigten unbestreitbar Räumlichkeiten. Genannte Alternativen hätten sich zerschlagen, seien auf absehbare Zeit nicht in Sicht oder seien nicht realistisch. Für einen Neubau an anderer Stelle fielen Grundstückskosten an. Das Haus der Begegnung habe eine besondere Bedeutung für Königstein, die Lage im Zentrum der Stadt sei von der Verkehrsanbindung auch für die Stadtteile ideal, erinnerte die ALK-Fraktionsvorsitzende.

Die ALK äußerte sich verwundert über die stetigen Angriffe des CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Wiesehöfer gegen das Haus der Begegnung. Man könne sich kaum des Eindrucks erwehren, dass es sich hier um einen persönlichen Kreuzzug oder Rachefeldzug handele. Sie erinnerte daran, dass sich Wiesehöfer vor Jahren, vor und nach seiner Zeit als FDP-Stadtverordneter, für die Erhaltung des Hauses stark engagiert habe. Er sei auch „Direktor der Ostakademie Königstein e.V.“ gewesen, die zu den größeren Nutzern des Hauses der Begegnung zählte.

Schlüssiges Finanzierungskonzept ist Voraussetzung

Voraussetzung für alle Maßnahmen ist nach Ansicht der ALK ein schlüssiges Finanzierungskonzept für Sanierung und Betrieb des Hauses. Zur Finanzierung verwies die ALK darauf, dass geplant sei, Flächen im Bereich des Hauses der Begegnung zu verkaufen. Hier stelle sich die ALK die Ansiedlung von weißem Gewerbe (Büros) vor. Hinzu käme nach den bisherigen Überlegungen das bereits beantragte äußerst zinsgünstige KfW-Darlehen für energiesparende Sanierungsmaßnahmen im HdB. Außerdem solle überlegt werden, über den Verkauf von symbolischen „Bausteinen“ Bürger und Organisationen an der Erhaltung des Hauses zu beteiligen.

Ein weiterer erheblicher Finanzbeitrag könne durch den zweckgebundenen Verkauf der städtischen Wohn-Grundstücke in der Thewaltstraße geleistet werden, schlug Schlachter vor. Zwar wehre sich die unabhängige Wählergemeinschaft immer gegen den Verkauf von städtischem „Tafelsilber“, in diesem Fall sei die Situation aber anders: Bei einer Umsetzung des ALK-Vorschlags würden durch den Verkauf der Häuser und Wohnungen in der Thewaltstraße Mittel in die Stadtkasse fließen, die für den Erhalt von anderem städtischen „Tafelsilber“ dringend benötigt werden. Deshalb forderte die ALK die politischen Gruppierungen in Königstein auf, eine Aktion „Tafelsilber für Tafelsilber“ in Erwägung zu ziehen. Die Häuser und Wohnungen aus der Zeit der französischen Besatzung in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die bereits zum Teil saniert seien, seien sehr attraktiv. Sie hätten zudem eine hervorragende Lage, der Bahnhof, die Schulen, Geschäfte und alle anderen wichtigen Punkte in der Innenstadt seien bequem zu Fuß erreichbar.

ALK unterstützt Ansiedlung bilingualer Grundschule

Das ehemalige Offiziershaus am Haus der Begegnung ist ideal gelegen für eine bilinguale Grundschule

Die ALK unterstützt auch die Ansiedlung einer bilingualen Grundschule (deutsch-englisch) im ehemaligen Offiziershaus zwischen Seniorenresidenz und Haus der Begegnung. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Areals an der Bischof-Kaller-Straße lehnte die ALK erneut die von CDU/FDP im Bebauungsplan beschlossene Festsetzung ab, auf der Fläche des Hauses der Begegnung mehrgeschossige Wohnhäuser anzusiedeln. Dies sei eine kurzsichtige Politik, die eine Verbesserung der Infrastruktur Königsteins unterlaufen würde, meinte die ALK-Fraktionsvorsitzende. Nach Fertigstellung des Altenresidenz „Sunrise“ könne die Infrastruktur Königsteins durch ein schön gestaltetes Haus der Begegnung und die Ansiedlung einer bilingualen Grundschule deutlich verbessert werden.

Das Gelände zwischen der Stadthalle und einer Seniorenresidenz in unmittelbarer Nähe von Bischof-Neumann-Schule, Taunus-Gymnasium und Stoltze-Schule sei ideal für eine weitere Schule in der Schulstadt Königstein, sagte Schlachter. Vor allem im Hinblick auf die geplante bilinguale Grundschule, die eine Fortführung des erfolgreichen Kids Camp wäre, dränge die Zeit. Die Schule wolle nach den vorgelegten Planungen bereits mit dem nächsten Schuljahr ihren Betrieb aufnehmen. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn ein hervorragend zu Königstein passendes Projekt versanden würde und am Ende das Areal platt wäre und Königstein ohne weitere Schule und Bürgerhaus dastünde, erklärte Schlachter. (26.2.2008)

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