ALK zur KAA-Planung: Untaugliche Verkehrsführung

Als derzeit nicht entscheidungsreif hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) die vorgelegten Pläne zur Umgestaltung der Konrad-Adenauer-Anlage bezeichnet. Hauptgründe seien der Fortfall von Grünflächen und die Verkehrsführung, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter. Zudem sei eine Mehrheit nicht erkennbar, da die Positionen der Fraktionen scheinbar unüberbrückbar weit auseinander lägen.

Ein Beschluss im Stadtparlament kann nach Auffassung der zweitstärksten Parlamentsfraktion erst nach einem Ausbau der Kreuzung der B8 mit der Adelheidstraße und dem Bau der Einbiegespur aus Richtung Kreisel und den daraus resultierenden Erfahrungen gefasst werden, sagte die Fraktionsvorsitzende. Sicherlich sei es wünschenswert, weitere Teile der Innenstadt wie die vordere Hauptstraße und die Georg-Pingler-Straße zu Fußgängerzonen oder verkehrsberuhigten Bereichen umzugestalten. Was aber in anderen Städten lösbar sei, erscheine in Königstein sehr problematisch. Bei der geplanten Verkehrsregelung müssten alle Autofahrer aus dem Norden Königsteins wie beispielsweise Altkönigstraße, Altstadt, Rombergweg, Ölmühlweg und Grüner Weg künftig über den Kreisel fahren, auch wenn sie zur Grundschule oder zum evangelischen Kindergarten wollten. Bei nur einer Anbindung des nördlichen Königsteins müsse eine zweite Zufahrt zur Innenstadt beibehalten werden. Es erscheine zudem zweifelhaft, ob der neue Verkehrskreisel in Zukunft noch zusätzlich den bisherigen KAA-Umfahrungsverkehr aufnehmen könne. Schon jetzt hätten sich die Verkehrsstaus in der Innenstadt massiv erhöht, durch die beabsichtigte neue Verkehrsführung ausschließlich über den Kreisel würden die Zustände voraussichtlich noch weiter chaotisiert.

Die ALK will das sonnige Rosengärtchen im oberen Teil der Anlage an der Adelheidstraße von Bauten freihalten, während andere dort einen Pavillon oder ein Bürgerhaus errichten wollen. Dort sei der sonnigste Teil der Anlage, von dort bestehe eine hervorragende Blickverbindung zu Burg und Altstadt, erläuterte Schlachter. Für die Verlegung des Wochenmarkts in die Mitte der Anlage wären erhebliche Erdarbeiten mit Aufschüttungen und Stützmauer erforderlich. Diese aber würden den Charakter der Anlage, die von der unabhängigen Wählergemeinschaft als das „grüne Herz Königsteins“ gesehen wird, unwiderruflich verändern.

Im Hinblick auf das gesamte Areal tritt die ALK für den Abriss des unansehnlichen Kiosks auf dem Parkplatz ein. Stattdessen könne ein neues Gebäude mit Tourismus-Information und einer sauberen und ansprechenden Toilettenanlage im oberen Teil des Parkplatzes gegenüber dem Parkhotel entstehen. Der Wochenmarkt solle im Bereich der Parkplatzflächen bleiben. Es spreche nichts dagegen, ihn dann in den Bereich des jetzigen Kiosks an die Ecke Hauptstraße/Georg-Pingler-Straße zu verlegen, wie dies von der FDP angeregt wurde. Auf jeden Fall müssten der derzeitige kleine und große Parkplatz durch einen Ringverkehr miteinander verbunden werden. Künftig solle es nur noch eine Einfahrt geben, die Ausfahrt solle zur Hauptstraße erfolgen. Sinnvoll sei auch die Einrichtung eines elektronischen Parkplatzleitsystems. Dieser ALK-Vorschlag sei allerdings vor einiger Zeit von der Parlamentsmehrheit abgelehnt worden, bedauerte die unabhängige Wählergemeinschaft. Der Parkplatz selbst könne ähnlich wie in Hofheim am Untertor mit Bäumen und Wasserläufen ansprechend gestaltet werden.

Der Bewuchs im unteren Teil der Anlage zur Klosterstraße sollte nach Auffassung der ALK reduziert werden, da dieser Bereich sehr dunkel und für eine Nutzung wenig einladend sei. Grundsätzlich müsse die Anlage sauberer und die Grünflächen, Blumenbeete und Wege müssten besser gepflegt werden, forderte Schlachter. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an den Parlamentsbeschluss zu den Rosenrabatten. Zudem solle es in der Anlage an schönen Stellen genügend Sitzbänke geben. Auf den Rasenflächen sollten einige Spielgeräte für kleinere Kinder aufgestellt werden.

Verwundert äußerte sich Schlachter über zwei aktuelle Anträge der CDU zu Maßnahmen in der Anlage. Vor einigen Monaten sei auch von dieser Partei ein ALK-Antrag mit grundlegenden Aussagen zur Gestaltung der KAA abgelehnt worden mit den Argumenten, den Planern sollten keine Vorgaben gemacht werden und es solle Flickwerk verhindert werden. Die jetzt vorgelegten Anträge der CDU zu kleineren Maßnahmen zeigten aber, dass die Argumente dieser Fraktion offensichtlich nur für Initiativen Anderer, nicht aber für die eigene Partei gelten würden.

Die unabhängige Wählergemeinschaft hat eine übersichtliche Synopse zu den bislang vorgelegten Vorstellungen von ALK, FDP und SPD zusammengestellt. (10.6.2008)

Derzeit bekannte Positionen der Fraktionen
zur Gestaltung von KAA und Parkplatz.
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