ALK: Baugrenze im Johanniswald nicht ausweiten

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) ist dagegen, die Grenze der Bebauung im Johanniswald weiter auszuweiten. Dies sehe aber der Bebauungsplan "Mühlhell" vor, kritisierte der ALK-Stadtverordnete Berthold Malter.

Auszug aus dem Entwurf zum Bebauungsplan Mühlhell

Es sei beabsichtigt, auf der derzeitigen Streuobstwiese zwischen Lerchenweg, Schwalbenweg und Rotkehlchenweg sechs neue Häuser zu bauen. Diese sollen eine maximale Höhe von zwölf Metern haben. Malter wies die Ansicht zurück, dass es sich dort um eine Baulücke handele. Am Lerchenweg ende die Bebauung.

Malter forderte die Stadtverordneten auf, sich vor Ort ein Bild von der nicht existierenden Baulücke und der vorhandenen Wiesenfläche zu machen. Sinnvoll sei eine Ortsbegehung des Planungs- und Bauauschusses.

Der ALK-Stadtverordnete fragte, welche Interessen die Stadt Königstein angeleitet hätten, am Johanniswald mittels eines Bebauungsplanes die Bebauung über die jetzige Grenze in die Wiesen hinein auszudehnen. Aus Sicht der Stadt Königstein bestehe hierfür eigentlich keinerlei Veranlassung. Es sei zu fragen, ob diese Planung im Interesse des Gemeinwohls oder aber im Interesse von Investoren erfolge.

Außerdem kritisierte der ALK-Stadtverordnete, dass fast alle Bedenken, die von Anwohnern und Umweltverbänden vorgebracht wurden, von der Stadt Königstein lediglich "zur Kenntnis genommen" werden. Dies sei eine sehr verniedlichende Umschreibung für "Ablehnung".

Die angebliche Baulücke in natura

Malter sprach sich auch dafür aus, die vorhandene ökologisch wertvolle Streuobstwiese so weit als möglich zu erhalten. Als abwegig bezeichnete es Malter, als ökologische Ersatzmaßnahme für die Umweltzerstörung im Johanniswald den Mammolshainer Badbach zu sanieren. Eine solche Verknüpfung sei unredlich, da die Sanierung des Badbaches bereits seit vielen Jahren geplant und durch die Frankfurter Flughafen Gesellschaft sogar schon bezahlt sei - ohne dass am Bach etwas geschehen sei.

Malter verwies auf die Stellungnahme des Bundes für Umwelt und Naturschutz. Dieser habe angemerkt, dass die Karte der Planungsunterlagen einen falschen Eindruck von dem ökologischen Wert dieser mit alten Obstbäumen bestanden Fläche vermittelt habe. Und, so die Umweltschützer weiter, "von einer eindeutigen Baulücke im Siedlungsgebiet könne überhaupt keine Rede sein." Die Umweltorganisation wies auch darauf hin, dass vom Umlandverband Frankfurt diese Fläche erst vor drei Jahren erneut als Streuobstgebiet ausgewiesen wurde. Es stelle sich deshalb die Frage, welchen Nutzen ein Landschaftsplan habe, wenn dieser einfach unbeachtet bleibe.

Der Bebauungsplan "Mühlhell" steht auf der Tagesordnung des Ortsbeirates Schneidhain am 5. Mai, des Bauausschusses am 7. Mai und des Stadtparlamentes am 15. Mai. (28.4.2003)

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