ALK sieht Vermittlungsvorschlag zum Philosophenweg skeptisch

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) sieht die Kompromissempfehlung zum Philosophenweg, über die der frühere Königsteiner Bürgermeister Huke, Regierungspräsident Dieke, Vertreter der beiden Nachbarstädte und des Opel-Zoos gesprochen haben, skeptisch.

Die unabhängige Wählergemeinschaft lehne den Vorschlag ab, dass Spaziergänger erst einmal berappen müssen und ihr Geld später nur zurückbekommen sollten, wenn sie die Strecke in weniger als 30 Minuten geschafft hätten, erklärte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. Colloseus erinnerte daran, dass der Philosophenweg nach wie vor ein öffentlicher Weg ist. Welche anderen öffentlichen Straßen und Wege gebe es, die man kostenfrei nur in einem eng limitierten Zeitraum benutzen dürfe, fragte er. Wenn man schon eine Ticket-Lösung in Erwägung ziehe, sei eine Verweildauer auf dem Philosophenweg von einer Stunde eher realistisch.

Freizügigkeit darf nicht vom Geldbeutel abhängen

Die ALK lehne die bekannt gewordene Überlegung ab, zunächst an einem Automaten zehn Euro Pfand zu zahlen, um anschließend einen öffentlichen Weg benutzen zu dürfen. Nach dieser Logik müsse eine Familie mit drei Kindern fünf mal zehn Euro Pfand hinterlegen, wenn sie den Philosophenweg benutzen wolle. Und diese Familie, deren Jüngster vielleicht ein wenig zu sehr gebummelt habe, sei ihre 50 Euro Pfand los, wenn sie sich nur wenige Minuten verspätet und die Strecke nicht in 30 Minuten geschafft habe. Auf den stolzen Betrag von 50 Euro hätte die Familie nur noch 40 Euro drauflegen müssen, um Zoo-Jahreskarten für die gesamte Familie zu erhalten. Es gehöre zur Freizügigkeit im Lande, dass jeder Bürger sich auch ohne Bargeld in der Tasche auf öffentlichen Wegen frei bewegen darf, erklärte der Stadtverordnete.

Einwendungen müssen berücksichtigt werden

Die ALK bat die Stadt Kronberg, eine Bilanz der eingegangenen Einwendungen gegen die Schließung des Wegs zu veröffentlichen. Falls ein Kompromiss gefunden werde, müsse dieser auf jeden Fall die Einwendungen berücksichtigen und von den zuständigen Stadtparlamenten akzeptiert werden. Auch müssten Bürger Gelegenheit haben, sich zu einer Vereinbarung über den Philosophenweg zu äußern. Die unabhängige Wählergemeinschaft erinnerte an ihren ursprünglichen Kompromissvorschlag, den Philosophenweg nachts für die Öffentlichkeit zu schließen.

Park- und Verkehrsproblematik einbeziehen

Als unzumutbar bezeichnete Colloseus das wilde Parken von Autos im Umfeld des Opelzoos. Fuß- und Radwege seien wiederholt rücksichtslos zugeparkt worden. Dies geschehe in unschöner Regelmäßigkeit immer wieder an sonnigen Wochenendtagen. Er forderte den Opelzoo auf, für solche Tage einen Bus-Shuttle-Dienst anzubieten und mit eigenen Ordnern für die Einhaltung der Parkvorschriften zu sorgen. Im Hinblick auf die stark gestiegenen Besucherzahlen und die geplanten zusätzlichen Attraktionen müsse auch die Park- und Verkehrsproblematik in eine Vereinbarung mit dem Zoo einbezogen werden. Es könne nicht sein, dass der Opelzoo, die Polizei und die Städte Königstein und Kronberg derartige Auswüchse regelmäßig tolerierten. (19.2.2008)

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