ALK-Mitbegründer Richard Grimm gestorben

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) trauert um Dr. Richard Grimm.
Der ALK-Mitbegründer war am 1. Juli kurz nach seinem 83. Geburtstag gestorben.

Richard Grimm zwei Tage vor seinen plötzlichen Tod mit Ehefrau Karin

Grimm war der erste Vertreter der unabhängigen Wählergemeinschaft im Magistrat der Stadt Königstein, dem er insgesamt 17 Jahre als ehrenamtlicher Stadtrat angehörte. Weitere vier Jahre war er Stadtverordneter. Für seine Verdienste um die Stadt Königstein und ihre Bürger war er 2003 zum Stadtältesten ernannt worden.

Er war ein Mensch, der über Fraktionsgrenzen hinweg geschätzt und geachtet war, stets besonnen und exzellent vorbereitet, der zugleich zäh und mit unermüdlicher Ausdauer die Dinge verfolgte. Dies war bei allen Themen der Fall und nicht nur bei jenen, die ihm besonders am Herzen lagen. Sein Engagement und sein Einsatz waren breit gefächert. Er hatte eine besondere Art die Dinge zu verfolgen, von denen er überzeugt war. Locker lassen konnte er bei wichtigen Angelegenheiten nicht.

Bis wenige Wochen vor seinem Tod nahm er aktiv an den offenen Fraktionssitzungen der ALK teil. Er war ein geachteter Ratgeber, ein guter Zuhörer, ein Vorbild auch im Hinblick auf Einsatz und Engagement. Wichtig für die Wählergemeinschaft war er auch mit seiner ausgleichenden Persönlichkeit, mit der er gelegentlich Wogen innerhalb der ALK glätten konnte, erinnerte der ALK-Vorsitzende Robert Rohr in seiner Trauerrede während des von Pfarrerin Katherina Stoodt-Neuschäfer gestalteten Gedenkgottesdienstes in der Trauerhalle Schneidhain.

Die Familie Grimm war 1972 nach Schneidhain gezogen. Richard Grimms Einstieg in die Kommunalpolitik war der geplante Bau der Bundesstraße 8 zwischen Kelkheim, Schneidhain und Königstein in Richtung Feldberg. Für diese vierspurige autobahnähnliche Straße hätten zehntausende von Bäumen gefällt werden müssen, Landschaften und Erholungsgebiete wären unwiderruflich zerstört und Teile der Stadt zusätzlich mit Lärm überflutet worden, ohne diesen an anderer Stelle wirkungsvoll zu reduzieren. Schon früh in den siebziger Jahren sammelte Grimm Unterschriften, informierte sich und andere. Kurz vor seinem 80. Geburtstag erhielt er mit der endgültigen Einstellung der B8-Planung nach über 50 Jahren sein schönstes Geschenk.

Dass dies so weit gekommen ist, war auch zu einem guten Teil Verdienst von Richard Grimm, so der ALK-Vorsitzende Rohr. Auch wenn er sein Licht unter den Scheffel gestellt habe, war er eine der wichtigsten und unverzichtbarsten Persönlichkeiten im Widerstand gegen die B8. Unzählige Telefonate und Gespräche mit Mitarbeitern von Ministerien und Regierungspräsident habe er geführt, zahllose Briefe geschrieben und Stellungnahmen erarbeitet. In kenntnisreichen wissenschaftlichen Ausarbeitungen befasste er sich mit den Grenzen des Wachstums, nicht nur mit den Grenzen des Autoverkehrs. Er war ein scharfer Kritiker des blinden Glaubens an ein immer währendes wirtschaftliches Wachstum. Auch in den Reihen der ALK war er der größte Mahner, der eine solide Finanzpolitik der Stadt Königstein einforderte. "Die Bürger müssen über die Finanzlage der Stadt informiert werden", lautete einer seiner wichtigsten Grundsätze.

Richard Grimm, mit 50 Jahren seinerzeit der älteste Mandatsträger der damals jungen Wählergemeinschaft, war ein Leistungsträger der ALK von der ersten Stunde an. Durch sein Wirken habe er zur Glaubwürdigkeit und zur heutigen Bedeutung der ALK einen wichtigen Beitrag geleistet, unterstrich Rohr. "Er war ein unermüdlicher Arbeiter und ein unbestechlicher und kenntnisreicher Streiter für die Umwelt, für die Demokratie und für die ALK. Wir werden den Mitstreiter und insbesondere den Menschen Richard Grimm schmerzlich vermissen, wir werden ihn nicht vergessen. Er hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen ist. Ihn zu ersetzten wird nicht gehen, wir können nur versuchen, in seinem Sinne weiterzuarbeiten." (2.7.2013)

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