ALK zur Buslinienführung in der Innenstadt

Wo sollen in Zukunft die Buslinien in Königstein enden? Bei den Überlegungen zur Umgestaltung der Königsteiner Innenstadt spielt der Wunsch nach Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) weg von der Georg-Pingler-Straße eine große Rolle. Eine alternative Endhaltestelle könnte der Königsteiner Bahnhof sein. Dies wurde auch bei den Workshops mit Bürgerbeteiligung vorgeschlagen.

Zusätzliche Linien bis zum Bahnhof zu verlängern erfordert weitreichende Veränderungen

Der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) hat in einer Stellungnahme hierzu gesagt, dass in beschränktem Umfang einige Linien zum Bahnhof verlängert werden können. Eine Verlängerung zusätzlicher Linien bis zum Bahnhof erfordere weitreichende Verände­rungen und bedürfe voraussichtlich einer finanziellen Beteiligung der Stadt Königstein.

Wie finden die Buslinien ihren Weg dann zurück in die Innenstadt? Denn dort sollen auch weiterhin die Fahrgäste zentral zu Einkaufmöglichkeiten, Gastronomie, Schulen und der dann attraktiv gestalteten Stadtmitte gelangen können.

Bürgermeister will Buslinien durch die Stresemannstraße leiten

Eine Variante, die Busse zur Innenstadt zurückzubringen, wurde jetzt vom scheidenden Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) ins Spiel gebracht: Die Stresemannstraße, die als Einbahnstraße von der Wiesbadener Straße zur Frankfurter Straße führt, solle schon ab Dezember 2024 die meisten Fahrten der beiden Buslinien X27 und 261 aufnehmen.

Sicher eine Möglichkeit, den Bussen den Kreisel zu ersparen und deren Fahrzeiten zu verkürzen. Dabei werde jedoch vergessen, so Stadtverordneter Günther Ostermann von der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein, dass die Frankfurter Straße eine der Hauptverkehrsadern Königsteins ist. Gerade zu den Stoßzeiten am Morgen und Abend sei sie hoffnungslos überlastet. „Hier sollen sich die Busse durch den Verkehr wieder in Richtung Innenstadt einreihen?“ fragt sich Ostermann. „Schon für den normalen PKW-Fahrer ist dies ein schwieriges, mit längeren Wartezeiten verbundenes Unterfangen. Man muss warten, bis beide Fahrspuren der Frankfurter Straße frei sind, alle Fußgänger und Radfahrer die Kreuzung passiert haben.“

Innenstadtumgestaltung braucht Gesamtverkehrskonzept

Wie bei fast allen Bauvorhaben und Bebauungsplänen, die die Stadt beginne, fehle auch bei der Innenstadtumgestaltung ein Gesamtverkehrskonzept. Die Innenstadt werde wie eine Insel im Verkehrsmeer betrachtet. Es würden singuläre Lösungen vorgeschlagen, ohne die Auswirkungen auf den Gesamtverkehr zu betrachten und die betroffenen Anlieger frühzeitig einzubeziehen, kritisiert Ostermann. Dies führe zu Ärger und Unverständnis bei den Bürgern. So haben sich unlängst die Anwohner der Stresemannstraße zu einer Interessengemeinschaft „Aktion gegen Busverkehr“ zusammengefunden.

Die Stresemannstraße wurde 2011 in einer Grundsanierung als Einbahnstraße von der Wiesbadener Straße zur Frankfurter Straße mit beidseitigen Parkbuchten und Baumbepflanzung neu angelegt. In Abstimmung mit den Anliegern hatte die Verwaltungsspitze ein Durchfahrverbot für den Schwerverkehr dauerhaft zugesichert.

(5.3.2024)

Antwort des Verkehrsverbands Hochtaunus
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