Konjunkturpakete: ALK will in das Wahrzeichen Burg investieren

Rund 1,5 Millionen Euro stehen der Stadt Königstein aus den Konjunkturpakaten von Bund und Land zu. Als erste Fraktion des Stadtparlaments hat nun die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) ihre Vorschläge für die Verwendung des Geldsegens vorgelegt. Oberstes Ziel der unabhängigen Wählergemeinschaft sei eine nachhaltige Verwendung des Geldes für Projekte, die in normalen Zeiten von der Stadt nicht oder nicht so bald angegangen würden, erklärte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann.

Burg Königstein, zweitgrößte Festungsruine Deutschlands

Ganz oben auf der ALK-Liste steht das Wahrzeichen der Stadt, die imposante Burgruine. Hierbei gehe es nicht allein um die Einrichtung einer Nottreppe sondern um die fachgerechte Sanierung von besonders maroden Teilen der Burg, erläuterte Ostermann. Die zweitgrößte Festungsruine Deutschlands führe derzeit ein Mauerblümchendasein, das sie nicht verdient habe. Durch eine Aufwertung würde die Burg wieder attraktiver und für Touristen interessanter, so dass diese wieder mehr als bisher zu einem Besuch der Burg nach Königstein kämen. Hierfür solle die Stadt eine halbe Million Euro einplanen.

Sanierung des Pater-Werenfried-Platzes

Ebenfalls vor einem stadtgeschichtlichen Hintergrund steht die Wiederherstellung und Sanierung des Pater-Werenfried-Platzes für ebenfalls eine halbe Million. Hierbei handele es sich nicht nur um einen Parkplatz, der für ein saniertes Haus der Begegnung benötigt werde, sondern um ein Kulturdenkmal, das zum denkmalgeschützten Ensemble der früheren französischen Kasernenanlage gehöre, erläuterte Ostermann.

Ersatzbau für Kindergarten und Anbau Jugendhaus

Zwei weitere Vorschläge der mit zwölf Stadtverordneten zweitstärksten Fraktion des Stadtparlaments haben einen sozialen Hintergrund. So sollen bei den zuständigen Stellen für den Neubau eines Kindergartens als Ersatz für das Gebäude in der Eppsteiner Straße 600.000 Euro beantragt werden, erklärte die Stadtverordnete Karin Grimm. Weitere 200.000 Euro sollten in den lange geplanten und gewünschten Anbau eines Veranstaltungsraums an das Jugendhaus gesteckt werden. Wichtig für ein Jugendhaus sei dessen zentrale Lage, betonte die ALK. Trotz längerer Suche habe sich in den vergangenen Jahren kein anderer geeigneter Standort gefunden. Eine von manchen erwogene Nachbarschaft von Jugendhaus und Kindergarten hält die ALK nicht für erstrebenswert.

Sanierung der Heinrich-Dorn-Halle

Das Paket der ALK-Vorschläge wird durch rund 400.000 Euro für die notwendige Sanierung der Heinrich-Dorn-Halle in Schneidhain abgerundet, berichtete der ALK-Stadtverordnete Norbert Colloseus. Diese Maßnahmen summieren sich zwar auf einen Betrag von mehr als 1,5 Millionen Euro, es sei aber sinnvoll einen Puffer einzubauen, falls eines der Projekte nicht zu realisieren sei, damit keine Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket verfielen, erläuterte Ostermann. Nachmeldungen von Projekten seien nicht möglich. Die Anträge für Unterstützung aus den Konjunkturpaketen von Bund und Land müssen bis spätestens zum 23. April beim Landrat des Hochtaunuskreises vorliegen. Deshalb findet in Königstein eine Sondersitzung des Stadtparlaments am 20. April statt. Diese wird durch den Haupt- und Finanzausschuss vorbereitet, der sich bereits in den Osterferien am 16. April trifft. (5.4.2009)


Nachtrag vom 20.4.2009:
Die Stadtverordnetenversammlung hat entschieden, folgende Maßnahmen anzumelden:

Landesprogramm
1. Aufstockung Altenwohnheim Georg-Pingler-Straße               1.100.000 €
2. Burgruine Königstein (Nottreppe und Toilette)                  300.000 €
3. Sanierung Heinrich-Dorn-Halle                                  520.000 €
4. Umgestaltung Parkplatz Stadtmitte                              570.000 €   
5. Umgestaltung Georg-Pingler-Straße/Hauptstraße                  330.000 €

Bundesprogramm
1. Pater-Werenfried-Platz                                         500.000 €
2. Jugendhaus (veranstaltungsraum)                                200.000 €
3. Feuerwehrgerätehaus Schneidhain (Dachsanierung /Hallentore)     65.000 €    
4. Kath. Kindergärten (energetische Maßnahmen)                    192.500 €

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