ALK tritt zur Wahl 2016 an

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein wird ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 2. Dezember aufstellen. Dies gab der Vorstand der unabhängigen Wählergemeinschaft bekannt. Die mit 12 Stadtverordneten zweitstärkste Fraktion des Stadtparlaments werde sich damit zum neunten Mal seit 1981 dem Votum der Königsteinerinnen und Königsteiner stellen.

Mit der Wahl am 6. März 2016 steht die ALK vor einem größeren personellen Umbruch: Vier Mitglieder der Fraktion werden dann nicht mehr für einen aussichtsreichen Listenplatz kandidieren, sondern Plätze in den hohen dreißiger Rängen der Kandidatenliste anstreben.

Ausscheiden von vier erfahrenen und verdienten Parlamentariern

Nach langen Jahren beenden wollen ihre parlamentarischen Aktivitäten die ALK-Mitbegründer Berthold Malter und Karin Grimm, die Fraktionsvorsitzende und frühere Bürgermeisterkandidatin Dr. Hedwig Schlachter sowie Roland Klinke. Das Ausscheiden dieser erfahrenen und verdienten Parlamentarier bedauere er zutiefst, erklärte der ALK-Vorsitzende Robert Rohr. Sie hätten das Gesicht der ökologischen Wählergruppe über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Er verstehe aber aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass man nach so vielen Jahren intensiver Mitarbeit in den städtischen Gremien politisch kürzer treten wolle, um künftig dem Privatleben mehr Raum zu geben.

Die ALK sei im Vergleich zu der anderen großen Fraktion des Stadtparlaments bei den vergangenen Wahlen personell sehr stabil gewesen, dies führe jetzt dazu, dass zu einem Termin gleich vier langjährige Kommunalpolitiker dem Parlament Ade sagen. Kommunalpolitik bedeute auch in einer Kleinstadt wie Königstein sehr viel ehrenamtlichen Einsatz, mindestens 50 Abende pro Jahr seien für jeden einzelnen mit politischen Terminen belegt.

Berthold Malter wird dem Stadtparlament 35 Jahre angehört haben

Mit Malter und Schlachter verliere die Stadtverordnetenversammlung zwei ihrer besten und engagiertesten Debattenredner. Zudem sei Berthold Malter der absolute Haushaltsexperte des Stadtparlaments. Malter wird dem Stadtparlament bei seinem Ausscheiden im März 2016 insgesamt 35 Jahre angehört haben. Dies sei eine kaum vorstellbare Anzahl von Dienstjahren, die nur wenige Kommunalpolitiker erreichten. Zudem habe der frühere ALK-Fraktionsvorsitzende sechs Jahre im Ortsbeirat Schneidhain gearbeitet.

Hedwig Schlachter ist bereit, in den ALK-Vorstand zu wechseln

Schlachter, die wie Malter Anfang Sechzig ist, gehört der Stadtverordneten­versammlung seit 1993 an, so dass sie auf 23 Dienstjahre kommt. Sie sei bereit, vom Parlament in den ALK-Vorstand zu wechseln, um dort die Arbeit der Wählergemeinschaft zu unterstützen. Bei der ALK besteht der Vorstand traditionsgemäß jeweils etwa zur Hälfte aus Mandatsträgern und Bürgern ohne Amt.

Stellv. ALK-Vorsitzende Karin Grimm 30 Jahre in politischen Ämtern

Ihr Mandat im Parlament mache auch die stellvertretende ALK-Vorsitzende Karin Grimm frei, die inzwischen über 70 ist. Sie gehörte dem Stadtparlament seit 2006 an. Zudem war sie von 1987 bis 2011 insgesamt 24 Jahre im Schneidhainer Ortsbeirat. Damit komme sie auf zusammen 30 Jahre in politischen Ämtern. Sie habe sich auf allen Ebenen für eine behutsame Stadtentwicklung und einen sorgsamen Umgang mit dem Stadtbild eingesetzt, erinnerte der ALK-Vorsitzende.

Roland Klinke war vier mal nachgerückt

Ein ganz besonderes ALK-Mitglied sei Roland Klinke. Er habe zwar im Vergleich zu den anderen ausscheidenden Stadtverordneten "nur" zwölf Jahre dem Stadtparlament angehört, dennoch sei er für die Wählergemeinschaft unverzichtbar gewesen. Er sei zuverlässig, engagiert und hilfsbereit. Wenn er gebraucht wurde, habe er immer zur Verfügung gestanden, so Rohr über den Sozialarbeiter. Klinke sei in den vergangenen sechs Wahlperioden insgesamt vier Mal für ausscheidende Stadtverordnete ins Parlament nachgerückt, das dürfte auch landesweit ein ziemlicher Rekord sein. Erstmals sei er vor knapp dreißig Jahren im Februar 1986 Stadtverordneter geworden. Nachgerückt sei er auch 1990 für den viel zu früh verstorbenen ALK-Vorsitzenden Dr. Friedrich Kollmann. Nach einer 14-jährigen Pause war er auch 2007 zur Stelle, als ein Stadtverordneter aus Gründen der beruflichen Überlastung sein Amt aufgeben musste. Letztmals rückte Klinke im Jahr 2013 nach. Auf einem Listenplatz um die 30 werde Klinke in der nächsten Wahlperiode wohl allenfalls nachrücken, falls die ALK die absolute Mehrheit erhalte, meinte der ALK-Vorsitzende scherzhaft. Aber wenn Klinke gebraucht werde, das sei gewiss, werde dieser zur Verfügung stehen.

Weitere Neueinsteiger sehr willkommen

Rohr erinnerte daran, dass bei der ökologischen Wählergemeinschaft traditionell die Türen für engagierte und interessierte Bürgerinnen und Bürger weit offen stehen. Es gebe zwar schon einige fähige neue Interessenten für ein Stadtverordnetenmandat, dennoch seien weitere Neueinsteiger sehr willkommen. Auch für einige aussichtsreiche Plätze auf den Kandidatenlisten für die Ortsbeiräte Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain würden noch Mitstreiter gesucht. Voraussetzung sei die Bereitschaft, sich uneigennützig und ohne Eitelkeiten für seine Mitbürger und seine Stadt ehrenamtlich zu engagieren. Der Schutz der Umwelt, eine behutsame Stadtentwicklung, eine sparsame Finanzpolitik sowie Bürgernähe und frühzeitige Information der Bürger seien für die ALK wichtige Grundpfeiler ihrer Politik. (12.10.2015)

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