Naturdenkmal in letzter Minute gerettet

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) ist hoch erfreut darüber, dass die beiden imposanten Bergahornbäume am Rand der Adenauer-Anlage nicht gefällt werden. Die unabhängige Wählergemeinschaft dankte insbesondere Bürgermeister Fricke (CDU) und dem ehrenamtlichen Stadtrat Dr. Richard Grimm (ALK). Diese hätten durch ihre vielfältigen Aktivitäten einen erheblichen Beitrag zur Rettung der beiden Bäume geleistet.

Noch viele Jahre können sich die Königsteiner am Anblick der mächtigen Bergahornbäume erfreuen.
Fotografiert im Juni 2003

Insbesondere Richard Grimm habe nach dem ersten Gutachten nicht locker gelassen. Dieses Gutachten, das vom Hochtaunuskreis in Auftrag gegeben worden war, hatte für die drei mächtigen Bäume, die als Naturdenkmal anerkannt waren, einen "kritischen Zustand dokumentiert". Um Gefahren für die Allgemeinheit abzuwenden, hatte der Magistrat der Stadt Königstein die sofortige Fällung der drei Bäume beschlossen (siehe KW vom 6.2.).

Bei der ALK stieß diese Entscheidung jedoch auf Empörung: Zu deutlich war noch in Erinnerung, dass auch im Jahr 1996 der Hochtaunuskreis ein Gutachten vorgelegt hatte, das bereits damals die sofortige Fällung der Bäume verlangte. Ein zweites Gutachten kam jedoch seinerzeit zu einem entgegengesetzten Urteil. Damals hatten sich mehrere hundert Königsteiner im Rahmen einer Unterschriftenaktion der ALK für die Rettung der Baumriesen eingesetzt. Das Argument: Diese Bäume seien prägend für das Königsteiner Stadtbild. In Erinnerung an die gegensätzlichen Gutachten von 1996 entfaltete das ehrenamtliche Magistratsmitglied Grimm zahlreiche Aktivitäten.

Ein Bergahorn musste wegen starkem Pilzbefall und der teilweisen Aushöhlung gefällt werden.

Bei Bürgermeister Fricke stieß er mit der Bitte um ein zweites Gutachten auf offene Ohren. Dieser unterstützte das Anliegen und handelte. Und dieses Gutachten ergab dann, dass nur einer der drei Bäume so stark von Pilz befallen und teilweise ausgehöhlt war, dass er umgehend gefällt werden musste. Die anderen beiden Bäume, so das Gutachten, hätten eine genügende Standsicherheit.

Jetzt können sich, so die ALK, die Königsteiner noch viele Jahre am Anblick der mächtigen Bergahornbäume erfreuen. Die ganze Aktion habe auch gezeigt, dass sogar scheinbar absolutistische Wahrheiten von Expertengutachten erfolgreich in Frage gestellt werden könnten und dürften.

Etwas - gelinde gesagt - überraschend ist nach Ansicht der ALK das dicke Lob des Magistrats in der KW Nr. 11 für das Königsteiner Bauamt in Bezug auf die Rettung der Bäume. Tatsache sei, dass ohne Fricke und Grimm, aber auch ohne den Baumfachmann Matthias Bauer, heute keiner der drei Bäume mehr stehen würde. Obwohl ihr Ende vom Magistrat bereits beschlossen war, wurden zwei der Baumriesen quasi in letzter Minute durch das neue Gutachten gerettet. (18.3.2003)

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