ALK erneuert Forderung nach Fahrradwegekonzept

Das enttäuschende Abschneiden Königsteins im Fahrradklima-Test 2018 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) nimmt die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein zum Anlass, erneut ein Fahrradwegekonzept für Königstein zu fordern. Radfahrern solle ein angemessener Stellenwert in der städtischen Verkehrsplanung eingeräumt werden.

Im Fahrradklima-Test des ADFC erhielt Königstein nur die Schulnote 4,3

Von 186 Städten (bis 20.000 Einwohner) hatte Königstein nur den enttäuschenden Platz 166 erreicht und in der Gesamtbewertung des Tests die Schulnote 4,3 erhalten.

Besonders schlecht bestellt sei es in Königstein um die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung, die Breite der Radwege, die Falschparkerkontrolle auf Radwegen, das Sicherheitsgefühl, die Ampelschaltungen für Radfahrer, die Abstellanlagen und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums von den Stadtteilen und Nachbarstädten.

Förderung des Radverkehrs ist ureigenes Anliegen der ALK

Die Förderung des Radverkehrs sei der ALK seit ihrer Gründung vor 39 Jahren ein Anliegen. Bereits 1980 habe sich die Wählergemeinschaft für mehr Radwege eingesetzt, erinnerte ALK-Stadtverordneter Andreas Colloseus.

Für 2013 beantragte Gelder blieben ungenutzt

Vor sieben Jahren habe die ALK mit ihrem Antrag erreicht, dass in den städtischen Haushalt 2013 für ein Fahrradwegekonzept 10.000 Euro eingestellt worden seien. Ein solches Konzept wurde jedoch seitdem nicht erarbeitet.

Änderungsantrag der Grünen bremste 2017 aus

In einem neuen Anlauf im Dezember 2017 wurde die ALK mit einem Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen quasi ausgebremst. Die Mehrheit beschloss, ein Fahrradwegekonzept für Königstein zunächst im Bau- und Umweltausschuss zu beraten, um ein gemeinsames Konzept aller Fraktionen zu erarbeiten.

Planungskosten für den Haushalt 2019 vom Vier-Parteien-Bündnis abgelehnt

Nach einem weiteren Jahr des Stillstands hatte die ALK für den Haushalt 2019 erneut 10.000 Euro Planungskosten für ein Fahrradwegekonzept beantragt, um auf Basis des Mehrheitsbeschlusses endlich voranzukommen, was allerdings in der Stadtverordnetenversammlung von der Bündnismehrheit aus CDU, FDP, SPD und Grünen abgelehnt worden sei, so Colloseus.

Falschparkerkontrolle muss effektiver werden

Was die Abstellanlagen und die Falschparkerkontrolle betreffe, habe die ALK mit ihren Anträgen immerhin erreicht, dass 10.000 Euro für Fahrradständer bereitgestellt und die Zeiten der Fußstreifen des Ordnungsamtes ausgeweitet worden seien. Letzteres müsse jedoch noch effektiver umgesetzt werden. Auf Initiative der ALK seien auch die abschließbaren Fahrradboxen am Bahnhof instandgesetzt worden. Allerdings müsse dies regelmäßig erfolgen, da die Boxen zurzeit wieder nur eingeschränkt nutzbar seien.

Radverkehr bei allen Straßenbauplanungen einbeziehen

Ein Fahrradwegekonzept für Königstein mit seinen Stadteilen, das heutigen und zukünftigen Erfordernissen gerecht werde und Verbindungen nach Kronberg, Oberursel, Bad Homburg, Bad Soden, Kelkheim und Frankfurt berücksichtige, solle nach den Vorstellungen der ALK genau die bemängelten Schwachstellen beheben und unter anderem dazu führen, dass bei allen Straßenbaumaßnahmen der Radverkehr schon in der Planungsphase bedacht werde. Genügend konkrete Anforderungen lägen aus Sicht der ALK vor.

Appell an Bündnisparteien und Verwaltung

Die Wählergemeinschaft hoffe, dass das unbefriedigende Zeugnis zum Fahrradklima in Königstein nun auch die Bündnisparteien und die Verwaltung dazu bewegen, noch in diesem Jahr die Arbeit an einem gemeinsamen Konzept aufzunehmen.

(9.5.2019)

ADFC Fahrradklima-Test 2018
Auswertung für Königstein im Taunus
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