ALK: Pläne zur Fußgängerzone öffentlich diskutieren

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat gefordert, die Pläne zur Umgestaltung der Fußgängerzone öffentlich vorzustellen. Auch die Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung sowie die ehrenamtlichen Mitglieder des Magistrats müßten an der Beratung und Beschlussfassung beteiligt werden. Die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter erklärte, bei einer für das Stadtbild derart wichtigen Angelegenheit reiche es nicht, lediglich die Grundeigentümer und anliegende Geschäftsleute zu informieren.

Im städtischen Haushalt habe das Stadtparlament für diese Maßnahme zwar 375.000 Mark bereitgestellt. Dies sei aber kein Freibrief für die Stadtverwaltung und die hauptamtliche Magistratsspitze, ihre gestalterischen Vorstellungen von Königstein in die Tat umzusetzen. Bei einem Aushängeschild für die Stadt wie der Fußgängerzone müßten unbedingt die Bevölkerung auf einer Bürgerversammlung und auch die gewählten Vertreter der Bürger beteiligt werden. Es reiche nicht, dass die Stadtverordneten mit der Genehmigung des Haushaltsplans das Portemonnaie aufmachen dürften und die Stadtspitze dann nach eigenem Gutdünken schalten und walten könne. Es sei zudem sehr wahrscheinlich, dass durch die Gestaltung der Fußgängerzone Vorentscheidungen für die Gestaltung des zukünftigen Stadtplatzes mit Georg-Pingler-Straße und vorderer Hauptstraße getroffen würden. Hier sollten aber keine unnötigen Sachzwänge durch eine Entscheidung der Magistratsspitze geschaffen werden, betonte Frau Schlachter. Sie kritisierte, dass erneut die gewählten Volksvertreter erst aus der Presse von den Gestaltungsplänen erfuhren. Mit einer derartigen Informationspolitik zeige die Magistratsspitze, was sie von der Stadtverordnetenversammlung halte.

Weiter erklärte die ALK-Sprecherin, für dieses Aushängeschild der Stadt müsse eine Gestaltung gefunden haben, die diesmal eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahren habe. Eine Stadt und die Anlieger könnten es sich kaum leisten, alle 25 Jahre die Fußgängerzone umzumodeln. Zu einzelnen Aspekten sagte die ALK-Fraktionsvorsitzende, eine teilweise Überdachung mit Glas sei im Hinblick auf eine Altstadt-Verträglichkeit sicherlich diskussionswürdig. Es müsse auch überlegt werden, ob Stelen wie in der hinteren Hauptstraße wirklich der Weisheit letzter Schluss seien. Es müsse ebenfalls geprüft werden, wie die Fußgängerzone durch eine teilweise Begrünung aufgewertet werden könne. Es komme dieser derzeit dunklen und zugigen Schlucht sicherlich zu Gute, wenn es mehr Grün als nur in ein paar Pflanzkübeln gebe.

Im Vordergrund müssten bei dieser Entscheidung die Interessen der Bürgerinnen und Bürger stehen. Die Wünsche der Geschäftsleute seien zwar wichtig, aber dennoch zweitrangig. Zu fragen sei beispielsweise, ob es wirklich eine gestalterisch so tolle Idee sei, vor dem Optikergeschäft eine Brille in den Boden der Fußgängerzone zu pflastern Zum einen sei ein derart eindeutiges Symbol nicht für jedes vorhandene Geschäft möglich. Zum anderen müsse bedacht werden, dass bei einem Wechsel im Geschäftsbetrieb das Pflaster für die neue Nutzung wieder aufgerissen werden müsse. Wären solche Gestaltungsideen bereits vor drei Jahren verwirklicht worden, so hätte beispielsweise der gepflasterte Schuh vor dem ehemaligen Schuhgeschäft neben dem Rathaus inzwischen längst wieder entfernt werden müssen. (10.3.2000)

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