ALK: Konrad-Adenauer-Anlage nicht umkrempeln

In der Debatte über eine Umgestaltung der Konrad-Adenauer-Anlage (KAA) hat sich die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) dafür ausgesprochen, die Anlage nicht grundlegend umzukrempeln. Die Anlage müsse in ihren Grundstrukturen erhalten, aber verbessert werden, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter.

Bebauung droht im "Rosengärtchen", dem schönsten und sonnigsten Teil, mit Blick auf Innenstadt und Burg

Die Anlage müsse sauberer und die Grünflächen, Blumenbeete und Wege besser gepflegt werden. Sie appellierte an die Planer, an leider längst vergangene Zeiten anzuknüpfen, als Bürger und Kurgäste noch spüren konnten, dass die Anlagen liebevoll gestaltet und gepflegt wurden.

Keine Gebäude in der KAA!

Eindeutig sprach sich die Wählergemeinschaft gegen Häuser auf der Fläche der bisherigen Anlage aus. Dies sei schon zu Zeiten von Bürgermeister Huke und 1. Stadtrat Dehler propagiert worden. Auch verniedlichend „Pavillons“ genannte Gebäude seien für die unabhängige Wählergemeinschaft nicht akzeptabel. Als Standort hierfür sei von den verschiedensten Seiten das so genannte Rosengärtchen in der Verlängerung des Parkhotel Benders an der Adelheidstraße ins Gespräch gebracht worden. Dort sei aber die schönste und sonnigste Stelle mit Blick auf Innenstadt und Burg, so die Fraktionsvorsitzende. Außerdem bleibe es in der Regel nicht bei Pavillons, diese bräuchten Zuwege, Zuleitungen, Platz für Mülltonnen, und so weiter.

Die KAA ist das „Grüne Herz der Stadt“

Der Park werde angenommen, es seien fast immer Menschen in der Anlage, so Schlachter. Die KAA sei für Königstein und das Stadtbild sowie für den Kurort prägend. Für die ALK sei sie das „Grüne Herz der Stadt“, das keine Betonzusätze brauche. Sie wies die Vorstellungen anderer Kommunalpolitiker zurück, die in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments das neue Einkaufszentrum als „Herz der Stadt“ bezeichnet hatten. Hier werde deutlich, dass der Charakter der Stadt von einigen Kollegen ziemlich verkannt werde, so die ALK-Fraktionsvorsitzende. Die Anlage dürfe nicht durch grundlegende Veränderungen ihres Charakters beraubt werden. Wenn die KAA erhalten und würdig behandelt werde, würden auch die Besucher der Stadt davon profitieren.

„Stadtpark mit Aussicht“ muss erhalten bleiben

Königstein sei nun einmal im Gegensatz zu vielen Nachbargemeinden in der glücklichen Lage, noch über einen „Stadtpark mit Aussicht“ an zentraler Stelle zu verfügen. Diesen gelte es unter allen Umständen zu erhalten. Wenn beispielsweise durch neue Bauten der Blick auf den Feldberg und die Burg beeinträchtigt werde, dann sei Königstein nicht mehr Königstein sondern eine beliebige Kleinstadt mit Parkplatz und Park, hatte einer der Teilnehmer des ALK-Spaziergangs in der Anlage jüngst betont. Die KAA habe ihren Platz in der Stadt, sei eine feste Größe. „Passt auf, dass die Anlage nicht zu sehr verändert wird“, hatte ein älterer Bürger an die ALK-Stadtverordneten appelliert. Im Zusammenhang mit den diskutierten Bauten erinnerten Teilnehmer daran gerade , dass viele andere Städte akribisch darauf achteten, innerstädtische Grünzonen zu erhalten, weil sie um deren Bedeutung auch für das Leben in der Stadt wüssten. Durch Bebauung verändere sich aber die Anlage und damit Königstein, so die Meinung einer Bürgerin.

Eigenständigen Charakter der Anlage stärken

Notwendig sei jedoch eine bessere Gestaltung der Wege. Auch könne überlegt werden, wie die Wegeverbindung zwischen der Innenstadt und dem neuen Einkaufsmarkt an der Klosterstraße ansprechend gestaltet werde. Dies dürfe aber nicht dazu führen, den Charakter der Anlage grundlegend zu verändern. Schließlich hätten die Planer der neuen Stadtgalerie die KAA gekannt, den Zugang zu ihrem Neubau aber so gestaltet, als gäbe es diese Anlage gegenüber nicht. Die ALK lehnte es ab, nachträglich die Anlage umzumodeln, bloß um sich dem Einkaufszentrum anzupassen. Der eigenständige Charakter der Anlage müsse erhalten und gestärkt werden, die Anlage dürfe nicht auf die Funktion eines „roten Teppichs“ zwischen Einkaufsmärkten und Innenstadt reduziert werden.

Kiosk Abriss und Parkplatz-Ringverbindung vorgeschlagen

Im Hinblick auf das gesamte Areal tritt die ALK für den Abriss des unansehnlichen Kiosks auf dem Parkplatz ein. Stattdessen könne ein neues Gebäude mit Tourismus-Information und einer sauberen und ansprechenden Toilettenanlage im oberen Teil des Parkplatzes gegenüber dem Parkhotel entstehen. Für die ALK sei auch überlegenswert, den großen und kleinen Parkplatz besser miteinander zu verbinden und die Zahl der Ein- und Ausfahrten zu vermindern. Durch eine verkehrstechnisch verbesserte Ringverbindung könne der Parkplatz-Suchverkehr verringert und die Zahl der Parkplätze erhöht werden. Auch könne überlegt werden, den Bewuchs im unteren Teil der Anlage zur Klosterstraße zu reduzieren, da dieser Bereich sehr dunkel und für eine Nutzung wenig einladend sei, so Schlachter. (8.8.2007)

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