Am 27. Juni 2019 hatte die Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich den Verträgen zum Waldtausch zwischen 
der Stadt Königstein und dem HessenForst sowie dem Verkauf eines Waldstückes an den HessenForst zugestimmt. 
Damit kommt der Burghain Falkenstein in Königsteiner Eigentum, während der HessenForst Waldflächen am Altkönig 
von der Stadt Königstein übernimmt.
 
 Verkauftes Waldgrundstück "Lochschlag"
 
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Seit den großen Sturmschäden im Falkensteiner Burghain im Sommer 2017 sind die dortigen Wanderwege 
aufgrund umgestürzter Bäume zum Teil nicht begehbar. Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein 
hatte im letzten Jahr in ihrer Reihe wALK & tALK den 
Falkensteiner Burghain thematisiert, da für 
viele Bürger nicht nachvollziehbar war, weshalb der zuständige Hessen Forst die Wege nicht freiräumt.
 
Um eine bessere Einflussnahme auf die Pflege der Wege zu haben, wurde beschlossen, mit Hessen Forst 
Flächen zu tauschen. Königstein erhält den Falkensteiner Burghain, Hessen Forst eine Waldfläche am Altkönig. 
Den Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Durchführung eines wertgleichen Tausches von 
Waldflächen vom 20. September 2018 hat die ALK daher mitgetragen.
Im Kontext des Waldtausches wurde in einem separaten Vertag ein weiteres, über 55.000 m² großes städtisches 
Grundstück mit der Bezeichnung „Lochschlag“, ebenfalls am Altkönig, für etwas mehr als 107.000 € an HessenForst 
veräußert.
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde der Preis hinterfragt. Der Quadratmeterpreis von 
1,94 Euro schien für das Grundstück recht niedrig. Zwar habe Bürgermeister Leonhard Helm auf ein Gutachten 
verwiesen, anhand dessen der Preis festgelegt worden sei, dieses den Vertretern des Ausschusses jedoch nicht 
zur Verfügung gestellt. Erst in der Stadtverordnetenversammlung – nachdem Tausch und Verkauf mehrheitlich 
beschlossen worden waren - hatten interessierte Stadtverordnete die Möglichkeit, das Gutachten einzusehen.
Wertgutachten nicht zur Beratung erhalten
 
Das Gutachten sei von April 2019 datiert gewesen, daher sei es unverständlich, weshalb die Vertreter des 
Fachausschusses dieses nicht zur besseren Beratung erhalten hätten, kritisierte der ALK-Stadtverordnete 
Andreas Colloseus.
 
Dem Tausch der Grundstücke lagen mehrstufige Berechnungen der Bodenwerte im Gutachten zugrunde. Im 
Ergebnis seien die Königsteiner Grundstücke zu niedrig bewertet worden.
 
Der Wert des Waldgrundstücks „Lochschlag“ sei gar nicht berechnet worden. Man habe einfach den niedrigen 
Wert der Königsteiner Tauschgrundstücks auch auf dieses Geschäft angewandt.
Die finanzielle Schlechterstellung Königsteins aus Tausch und Verkauf belaufe sich nach Colloseus‘ 
Berechnungen anhand des Gutachtens insgesamt auf mindestens 
58.000 Euro. Geld, das zum Beispiel für die Wiederherstellung der Allee in der Altkönigstraße hätte 
eingesetzt werden können.
Übernahme des Falkensteiner Burghains im Interesse Königsteins
Die Übernahme des Falkensteiner Burghains in städtischen Besitz sei nach Auffassung der größten Fraktion 
des Stadtparlaments richtig, bekräftige Colloseus. Es sei im Interesse Königsteins, in diesem Kur- und 
Naherholungsgebiet selbst für die gute Begehbarkeit der Wege Sorge zu tragen. Wichtig hierbei sei jedoch 
die Nachvollziehbarkeit der vertraglichen Konditionen. Es sei ärgerlich, dass das Gutachten erst nach 
Beschlussfassung zur Verfügung gestellt wurde und hier unter Wert verkauft bzw. getauscht worden sei.
 
Ein erneutes Lehrstück, das zeige, wie Verhandlungen zum finanziellen Nachteil der Stadt geführt würden. Es 
sei eigentlich selbstverständlich, dass die Stadtverordneten alle vorliegenden und relevanten Informationen zur 
Beratung einer Beschlussvorlage erhielten und nicht nachdem der Zug schon abgefahren sei, bemängelte Colloseus.
(12.8.2019)