ALK will Mammolshöhe weniger dicht bebauen

Bebauungsplan Mammolshöhe: 67 Wohneinheiten sind geplant.

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat gefordert, die Mammolshöhe nicht so dicht zu bebauen wie vorgesehen. Die Mehrheit des Stadtparlaments lehnte aber den ALK-Antrag ab, die Zahl der Wohneinheiten von 67 auf 45 zu verringern. Knapp mit 11 gegen 14 Stimmen scheiterte der Antrag der Grünen, auf den Bau von vier der geplanten Häuser zu verzichten. Bei dieser Entscheidung gaben die fünf Enthaltungen der SPD den Ausschlag.

Der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann kritisierte, dass die zu dichte Bebauung erhebliche Eingriffe in den intakten Baumbestand des Parks mit sich bringen werde: Deutlich mehr als 30 Prozent der Bäume würden vernichtet.

Weiter bedauerte Ostermann, dass berechtigte Einwände von Bürgern nicht zu Veränderungen des Bebauungsplanes geführt hätten. Die Planer seien keinem der Einwände gefolgt, der Plan sei stur durchgesetzt worden. Beispielsweise habe ein Bürger, der unterhalb der neuen Bebauung zu Hause ist, zu Recht beklagt, dass aufgrund der Topographie und der zulässigen Neubau-Höhe von 12 Metern sein Haus von Neubauten um 17 Meter überragt werde. Daran ändere auch die verniedlichende Stellungnahme der Planer nichts, in der es heißt, dass „der von unten sichtbare Eindruck“ eine Fassadenhöhe von ca. 7,5 Meter betrage. Der ALK-Stadtverordnete monierte, dass es keine Vorgaben gebe, um eine aufgelockerte Bebauung zu erzielen. Von unten vom Dorf aus werde sich eine hochhausähnliche Ansicht bieten.

Die dichte Bebauung wird erhebliche Eingriffe in den intakten Baumbestand des Parks mit sich bringen.

Ostermann, der auch Mitglied des Ortsbeirats Mammolshain ist, bedauerte, dass die Einwände von Anliegern des Kirchberges, an den das Planungsgebiet grenzt, nicht berücksichtigt wurden. Sie befürchten, dass der Kirchberg - eine schmale steile Straße - zu einer Häuserschlucht wird. Auch am Kirchberg seien 12 Meter hohe Häuser zulässig. Diese würden teilweise nur wenige Meter von der Straße entfernt entstehen. Aufgrund der Topographie wüchsen die Häuser talseitig bis zu 15 Meter in den Himmel. Immerhin sei durch den Einsatz eines Magistratsmitglieds aus Mammolshain erreicht worden, dass die Baufenster am Kirchberg um 10 Zentimeter bis eineinhalb Meter vom Kirchberg weg geschoben wurden. Dies sei aber nur eine marginale Änderung.

Ostermann wies darauf hin, dass es in diesem Gebiet nicht nur eine massive Bebauung geben werde. Zu erwarten seien auch versiegelte Flächen mit einer Gesamtgröße von 12.000 Quadratmetern. Diese addieren sich aus den Grundflächen der Neubauten von 4.830 m², den Nebenanlagen wie Carports von 3.860 m² sowie aus der Fläche von 3.260 m² für Straßen und Wege. Dieser Wert liegt deutlich über dem Ansatz im Bebauungsplan. Die Nebenanlagen seien einfach vergessen worden. Die versiegelte Fläche auf der Mammolshöhe werde künftig um ca. 12 Prozent größer sein als die derzeitige.

Auf dem früheren GdED-Gelände zeigt sich, wie sich eine angeblich moderate Grundflächenzahl darstellt.

Auch bei den anderen Kenngrößen des Baugebietes werde geschönt, sagte Ostermann. Die zunächst moderat anmutende Grundflächenzahl (GFZ) von 0,17 wandele sich rasch zu einer GFZ von 0,5, wenn man nur die bebaubaren Flächen betrachte. Die von der CDU/FDP-Mehrheit immer wieder angesprochene "großzügige Bebauung" werde in diesem Baugebiet keine Realität. Wie sich die angeblich so moderate Grundflächenzahl von 0,2 in Wirklichkeit darstelle, werde derzeit bei der Bebauung des früheren GdED-Geländes deutlich.

Nach Berechnungen Ostermanns werden auf der Mammolshöhe auf Grundstücken im Mittel mit einer Fläche von ca. 340 m² künftig Häuser mit 80 m² Grundfläche und zusätzlich 65 m² Nebenanlagen errichtet. Dadurch entstehe gerade im mittleren Bereich eine sehr dichte, wallartige Bebauung. Diese entspreche keinesfalls der bestehenden umliegenden Bebauung. (11.8.2003)

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