ALK für Besitzerhaltung städtischer Grundstücke

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) wird auch bei der entscheidenden Abstimmung des Stadtparlaments gegen die Veräußerung der beiden städtischen Grundstücke in Mammolshain und Schneidhain stimmen. Dies kündigte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter an. Die Wählergemeinschaft sehe sich in dieser Haltung durch die Aktivitäten von Bürgern und die Unterschriftensammlungen in den beiden Stadtteilen bestärkt. Der Rodelberg und das Grundstück neben dem Dorfgemeinschaftshaus seien noch nicht für die Belange der Allgemeinheit verloren, es sei aber bereits fünf Minuten vor zwölf.

Grundstück neben dem Dorfgemeinschaftshaus Mammolshain

ALK-Ortbeiratsmitglied Silvia Gutbier erklärte, die Fläche neben dem Dorfgemeinschaftshaus sei die letzte öffentliche Fläche im Mammolshainer Ortskern. Sie erinnerte daran, dass seinerzeit, als Mammolshain noch eigenständig war, dieses Grundstück vom früheren Besitzer mit dem Ziel eingetauscht wurde, dass dort einmal etwas entstehen solle, das dem Wohle aller Mammolshainer diene. Beispielsweise ein Treff für ältere Mitbürger, ein Jugendtreff oder eine Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses.

Gutbier kritisierte, dass die Mehrheit der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung gegen das eindeutige Votum des Ortsbeirates entschieden habe. Der Verkauf des Grundstücks solle jetzt für den Ausgleich des Königsteiner Haushalts dienen. Die ALK-Ortsbeirätin erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Königstein größere und immens teure Bauvorhaben wie beispielsweise eine Stadthalle plane. Wenn die Königsteiner Haushaltssituation wirklich so dramatisch sei, dass bereits jetzt das Tafelsilber der Stadtteile verkauft werde, dann sollten sich die Königsteiner Stadtverordneten zunächst einmal Gedanken darüber machen, ob sie sich in einer solch prekären Situation nicht besser erst einmal von ihren hochfliegenden Bauplänen verabschieden sollten.

Die Unterschriftenlisten liegen im Dorfgemeinschaftshaus aus und werden auch beim "Tag des Apfels" ausgelegt.

Rodelberg in Schneidhain

Der ALK-Stadtverordnete Norbert Colloseus begrüßte die überparteiliche Aktion, die derzeit in Schneidhain Unterschriften gegen eine teilweise Wohnbebauung des Rodelbergs sammelt. Er sagte, wer einst selbst dort gerodelt sei oder wessen Kinder dort Schlitten gefahren seien, könne sich den Verkauf einer Teilfläche samt Bebauung nicht vorstellen. Durch die von der Königsteiner CDU/FDP-Mehrheit angestrebte Veräußerung werde das winterliche Vergnügen der Kinder von Schneidhain erheblich beeinträchtigt wenn nicht gar unmöglich gemacht.

Colloseus forderte die beiden in Schneidhain wohnenden CDU-Stadtverordneten Dr. Sambeth und Bach eindringlich auf, sich bei der entscheidenden Parlamentsabstimmung an den Interessen der Schneidhainer zu orientieren. Der Erlös aus dem Verkauf des 800 Quadratmeter großen Grundstücks wäre angesichts des Königsteiner Schuldenberges von 92 Millionen Mark ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sambeth und Bach komme eine besondere Bedeutung und Verantwortung zu, da bei einer Änderung ihres bisherigen Abstimmungsverhaltens der Verkauf nicht zustande käme.

Insbesondere der frühere Ortsvorsteher Sambeth müsse an Schneidhain denken. Schließlich hätten ihn viele Schneidhainer bei der Stadtparlamentswahl sensationell von Platz 24 der CDU-Kandidatenliste auf Platz fünf hochgewählt. Bei der Ortsbeiratswahl sei er von Platz acht der CDU-Liste auf Platz zwei hochkatapultiert worden. Hätte er bereits vor der Wahl klar angekündigt, dass er für einen Verkauf eines Teils des Rodelberges stimmen werde, so hätte sein Wahlergebnis mit Sicherheit anders ausgesehen. Colloseus erinnerte daran, dass Sambeth bei der Ablehnung seines Ortsbeirat-Mandats betont habe, dass er die Interessen Schneidhains im Stadtparlament vertreten werde. Dies sei jetzt die Nagelprobe für den Schneidhainer im Königsteiner Stadtparlament.

Der ALK-Stadtverordnete forderte den zweiten Schneidhainer CDU-Stadtverordneten Bach auf, sich wenigstens bei dieser wichtigen Frage einmal nicht als treuer Knappe des Bürgermeisters zu verhalten. (14.10.2001)

Zur Startseite