ALK fragt nach Meinung der Bürger zur Innenstadt

Das wichtigste kommunalpolitische Thema in Königstein ist derzeit die Gestaltung der Innenstadt. Um die Meinung der Bürger zu erfahren, hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) dazu jetzt eine groß angelegte Umfrage gestartet. In diesen Tagen wird ein zweiseitiger Fragebogen an die Haushalte in Königstein verteilt. Außerdem wird die unabhängige Wählergemeinschaft ALK Informationsstände aufbauen, an denen der Fragebogen ausgefüllt und abgegeben werden kann.

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Zur Begründung der Aktion erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende
Dr. Hedwig Schlachter, es gehe um ein differenziertes Bild der Bürgermeinung. Der Fragebogen des Magistrats zu den fünf Entwürfen für die Gestaltung des ehemaligen Minigolfgeländes an der Klosterstraße habe nur einen sehr bescheidenen Rücklauf gehabt. Zwar hätten sich einige Bürger sehr große Mühe gegeben und sehr detailliert und engagiert ihre Kommentare zu den Vorschlägen abgegeben. Ein Rücklauf von 50 Fragebögen bei 11.600 Wahlberechtigten sei aber nicht sonderlich aussagekräftig. Zumal auch noch vier der Fragebögen von Bewohnern aus Nachbarstädten eingereicht wurden.

Schlachter kritisierte, dass der Fragebogen des Magistrats nicht die Möglichkeit geboten habe, durch Ankreuzen einer gesonderten Frage sämtliche Entwürfe abzulehnen. Dies habe der Magistrat wohlweislich unterlassen, da er offensichtlich unbedingt eine Bebauung des Areals erreichen wolle. Dass es aber auch Bürger gebe, die keinerlei Veränderung wollten oder aber völlig andere Vorstellungen als die CDU/FDP-Mehrheit hätten, werde ignoriert.

Die Unterschriftenaktion der Vereinigung „Bürger für Königstein“ bezeichnete die ALK-Fraktionsvorsitzende als sehr aufschlussreich. Dabei sei klar und deutlich geworden, dass mehr als tausend Königsteiner die Pläne der CDU/FDP-Regierung mit erheblicher Skepsis verfolgen. Da die Unterschrift aber unter eine Vielzahl von Aussagen gesetzt werde, könne nicht so exakt abgeleitet werden, was genau die Bürger wollten. Deshalb habe die ALK einen Fragebogen entwickelt, der klare und spezielle Aussagen zu den einzelnen Themen der Innenstadtgestaltung zulasse.

Kernpunkt sei die Frage, ob auf dem Gelände des derzeitigen Parkplatzes an der Klosterstraße eine Bebauung erfolgen soll oder nicht. Der Fragebogen biete auch die Möglichkeit, sich für einen der Investoren-Entwürfe zu entscheiden. Es bestehe aber auch die Gelegenheit, sich gegen jegliche Bebauung auszuspre­chen. Als weitere Varianten werden ein Einkaufsmarkt mit Parkplätzen sowie die Nutzung des Geländes für ein Parkdeck oder ein Parkhaus mit rund 200 Parkplätzen aufgeführt. Gefragt wird auch, ob sich die Bürger eine Tiefgarage unter einem Teil der Konrad-Adenauer-Anlage vorstellen können. Für die Gestaltung der Anlage werden auch weitere Vorschläge gemacht. Interessiert ist die ALK aber ebenso an neuen Vorschlägen für das Gesicht der Anlage und den ehemaligen Minigolfplatz an der Klosterstraße. Außerdem könnten die Bürger sich dazu äußern, ob sie einen Stadtplatz auf dem derzeitigen Parkplatz in der Innenstadt wollten oder ob dies eher eine Vision der örtlichen Politiker sei, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende.

Schlachter bat die Königsteiner, von der Möglichkeit des Fragebogens rege Gebrauch zu machen. Je mehr Bürger sich mit ihrer Meinung beteiligten, um so lauter werde der Widerhall bei den politisch Verantwortlichen sein. Bei dieser Aktion könne die Meinung zu einem wichtigen Thema formuliert werden – bei Wahlen könne dagegen immer nur ein Kreuz gemacht werden, das dann häufig völlig unzutreffend als Zustimmung zu einem ganzen Bündel von politischen Positionen der jeweiligen Partei interpretiert werde.

Die Fraktionsvorsitzende betonte, es gehe der Wählergemeinschaft nicht um die Bestätigung eigener Positionen sondern darum, was die Mehrheit der Königsteiner wirklich wolle. Es würden jetzt die Weichen für das Gesicht der Königsteiner Innenstadt in den nächsten Jahrzehnten gestellt. Es sei die Innenstadt der Königsteiner und nicht die Innenstadt der ehrenamtlichen Kommunalpolitiker oder des Bürgermeisters. Es müssten diejenigen die Entscheidung treffen, die tatsächlich in Königstein wohnen und hier auch weiter leben wollen. Diese Zukunftsfrage für Königstein sei zu wichtig, als dass sie allein den 37 Stadtverordneten und zehn Stadträten überlassen werden dürfe. Diese müssten zwar letztendlich die Entscheidung treffen, doch eine deutliche Aussage von vielen Mitbürgern werde sicherlich ihre Wirkung auf die politischen Entscheidungsträger nicht verfehlen.

Die Fragebögen können auch an den Infoständen ausgefüllt und abgegeben werden, die die unabhängige Wählergemeinschaft aufbaut. Diese sind an den beiden kommenden Samstagen (18. und 25. September) jeweils von 10 bis 13 Uhr in der Fußgängerzone sowie am 24. September am Wochenmarkt in der Zeit von
8 bis 12 Uhr. (14.9.2004)

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