ALK fordert erneut Freigabe der zweiten Kreisel-Einmündungsspur von der B 8

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat die Stadt und das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) aufgefordert, die zweite Einfahrtsspur in den Kreisel aus Richtung Glashütten umgehend für den Verkehr freizugeben. Nach dem Beschluss des neuen Bebauungsplans für den Kreisel am vergangenen Donnerstag im Stadtparlament stehe dem nichts mehr im Wege, erklärte der ALK-Stadtverordnete Berthold Malter.

Die zweite Einmündungsspur aus Richtung Limburg ist seit über zwei Jahren gesperrt.

Dieser neue Beschluss war erforderlich geworden, nachdem der Hessische Verwaltungsgerichtshof am 12. März 2008 den früheren Bebauungsplan für unwirksam erklärt hatte, weil Auswirkungen auf die angrenzende Bebauung nicht ausreichend gewürdigt worden seien.

Lärmschutzwand Wolfsweg bei Anwohnerbeteiligung

Der neue Plan berücksichtige diese Belange, so die unabhängige Wählergemeinschaft. Dennoch trete die ALK dafür ein, neben der bereits vereinbarten Lärmschutzwand in Richtung Sonnenhofstraße auch auf der gegenüberliegenden Seite zum Wolfsweg eine Lärmschutzwand zu errichten, auch wenn dies wegen des vorhandenen Walls nicht dringend geboten sei, sagte Malter. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Anwohner angemessen an den Kosten beteiligten und den erforderlichen Baugrund zur Verfügung stellten. Auch sollten die Wände ansprechend begrünt werden.

Ampel-Tests überflüssig

Malter sprach sich energisch dagegen aus, die Ampelanlage am Kreisel in Betrieb zu nehmen. Das seinerzeit ausgelöste Verkehrschaos sei vielen Verkehrsteilnehmern noch in unguter Erinnerung. Deshalb seien die vom Straßenverkehrsamt beabsichtigten neuen Ampel-Tests auch überflüssig.

Kreisel-Umbauziel zu gutem Teil erreicht

Ziel des Bebauungsplans und damit des Kreiselumbaus ist es, dessen Leistungsfähigkeit zu steigern und somit den Verkehr flüssiger zu gestalten und die Längen der Staus bei den Einfahrten in den Kreisel zu reduzieren. Dies sei durch die "turbinenmäßige Gestaltung" des Kreisels bereits zu einem guten Teil erreicht worden, so Malter. Die elend langen Staus aus Richtung Frankfurt gehörten glücklicherweise schon seit geraumer Zeit der Vergangenheit an, erinnerte der Stadtverordnete. Nun müssten durch die Freigabe auch der zweiten Einfahrtsspur aus Richtung Glashütten die Staus aus dem Norden weiter abgebaut werden. Dadurch würden auch die Belastungen durch Lärm und Abgase vermindert und ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Wiederherstellung des Kreisel-Innengeländes ist überfällig

Ebenfalls längst überfällig ist nach Ansicht der zweitstärksten Fraktion im Königsteiner Stadtparlament die Wiederherstellung des Kreisel-Innengeländes. Die beteiligten Behörden sollten sich endlich einigen, damit die Visitenkarte an der Einfahrt Königsteins wieder in der vertrauten Ausstrahlung erscheine, forderte Malter. Der Springbrunnen müsse umgehend wieder hergerichtet und in Betrieb genommen werden. Auch die Fahnen sollten in überschaubarer Anzahl wieder aufgestellt werden.

Keine Steigerung des Kreiselverkehrs zu erwarten

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung gehen die Verkehrsplaner davon aus, dass mit Ausnahme der heute noch angenommenen allgemeinen Verkehrszunahme keine deutliche Steigerung des Kreiselverkehrs zu erwarten sei. Steigende Energiepreise könnten in den nächsten Jahrzehnten auch zu einer Reduzierung des privaten PKW-Verkehrs führen, sagte Malter. Auch künftig werde der Kreisel vorwiegend dem Ziel- und Quellverkehr Königsteins und der benachbarten Gemeinden dienen, so die Planer. Wegen der Topographie erwarten diese nur wenige Lkw-Maut-Flüchtlinge, die den Kreisel als Abkürzung nutzen werden.

Abschied von B8-Westumgehung gefordert

Vor dem Hintergrund dieser Einschätzungen forderte Malter den offiziellen Abschied von dem seit über 40 Jahren geplanten Neubau der acht Kilometer langen neuen B8-Westumgehung durch die Wälder zwischen Kelkheim, Glashütten, Schneidhain und Königstein. Neben den ökologischen Auswirkungen durch die Zerschneidung intakter Wälder mit der Fällung tausender gesunder Laub- und Nadelbäume würden beliebte Naherholungsgebiete unwiederbringlich zerstört, Teile Königsteins und Schneidhains zusätzlich mit Lärm belastet. Auch die Wassergewinnung der Stadt Königstein aus dem wichtigen Stollen am Billtal in der Nähe des Naturfreundehauses werde durch die teilweise vierspurige Straße gefährdet. (7.7.2009)

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